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Olympia 2021 - Was bedeutet das für mich?

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Svenja Weger (PYC) ist eine unserer Hoffnungsträgerinnen für die Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen. Hier berichtet sie, was die Verschiebung des Termins durch die "Corona-Krise" für sie bedeutet und wie es nun weiter geht:

 Viele von Euch haben es ja bestimmt ein bisschen beobachtet. Das Hin und Her um den Termin der Olympischen Spiele in den letzten Wochen, wegen der aktuellen Corona- Krise. Zuerst wurde eine mögliche Verlegung von Seiten des IOCs noch vehement verneint und am ursprünglich geplanten Termin diesen Sommer festgehalten.
Nach und nach erhöhte sich dann aber der öffentliche Druck: Bekannte Sportler meldeten aus Solidarität mit der Weltbevölkerung ihre Boykottabsichten an und die Nationalen Olympischen Komitees aus Australien und Kanada verkündeten, keine Mannschaft zu den Olympischen Spielen 2020 zu senden. Es wurde sich vier Wochen Bedenkzeit seitens des IOCs und Thomas Bach erbeten: Es sollte weiter beobachtet und dann eine Entscheidung getroffen werden.
Letztendlich ging es dann aber doch ganz schnell. Zwei Tage später ging die Nachricht der Verschiebung der Olympischen Spiele um die Welt. Und eine knappe Woche später gab es dann auch schon einen offiziellen neuen Termin: 23.07.-08. August 2021

Was bedeutet das nun für mich?
Zuerst einmal Klarheit. Die letzten Wochen mit dem ganzen Hin und Her, Absagen von Qualiregatten und der Suche nach Alternativen, der Ungewissheit, was passieren würde, waren für mich doch eine ziemliche Achterbahnfahrt.
Jetzt ist eine Entscheidung da, jetzt gibt es einen neuen Zeitraum, auf den man sich zielgerichtet vorbereiten kann. Sicher einige Entscheidungen stehen noch aus, zum Beispiel die Frage nach der Fortführung unserer internen Qualifikation:
Dabei soll auf jeden Fall die schon ausgetragene WM in Melbourne als erste Regatta dieser Ausscheidung weiter Bestand haben. Dazu sollen im Optimalfall zwei weitere international hochrangige Events kommen. Diese gilt es noch zu bestimmen. Dafür muss zunächst abgewartet werden, ab wann im Rahmen der Einschränkungen durch Corona internationale Events wieder möglich sein werden und wie diese dann terminlich fallen.

Meine persönliche Planung wirft die Situation sicherlich ganz schön durcheinander. Ursprünglich alles auf diesen Sommer ausgerichtet, wollte ich danach erstmal eine sportliche Auszeit nehmen, das Studium abschließen und mich auf andere Dinge konzentrieren. Über einen eventuellen Wiedereinstieg wollte ich dann im Sommer 2021 entscheiden. Das ist jetzt so sicherlich nicht mehr möglich und ich muss umplanen. Ich probiere jetzt, mehr Uni unterzukriegen. Segeln ist bei uns in Kiel am Stützpunkt auf unbestimmte Zeit sowieso nicht gestattet. Der Kopf muss neu gestartet und die aufgebaute Spannung erstmal wieder runtergefahren werden, um dann rechtzeitig zur nächsten Regatta das gewünschte Spannungsniveau Stück für Stück wieder zu erreichen.

Die andere Sache ist das aktuelle Training ohne richtiges Ziel: Man trainiert so Tag für Tag vor sich hin, probiert eben, sich zuhause fit zuhalten und an Schwachstellen zu arbeiten, so gut es geht. Aber ein richtiges Ziel, die nächste Regatta, der nächste Höhepunkt fehlt grade einfach. Aber ich denke, das wird sich ja in absehbarer Zeit ändern, wenn der internationale Regattakalender wieder Form annimmt.

Und sicherlich muss man sich gerade in dieser Zeit doch auch immer wieder vor Augen führen, dass das, auf das große Ganze bezogen, Luxusprobleme sind. Immens viele Probleme unterschiedlicher Thematik und unterschiedlichsten Ausmaßes tun sich gerade für Menschen auf der ganzen Welt auf.

Ich bin einfach dankbar, dass ich das tun kann, was ich liebe - Segeln. Und wenn ich gerade keine Zeit auf dem Wasser verbringen kann, werde ich das verschmerzen.
Mein Ziel die Olympischen Spiele – nun eben 2021- werde ich nicht aus den Augen verlieren.
Ich danke Ihnen und Euch für die großartige Unterstützung!

Seglerische Grüße und bis bald hoffentlich wieder auf dem Wasser ;-)
Svenja

© 2021 Berliner Segler-Verband e.V.

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